Seelsorge und Achtsamkeit

Christoph Kunz
 

Achtsamkeit

ist das Bemerken dessen, was im Moment geschieht im Sinne einer bewussten Hinwendung, ohne irgendetwas verändern zu wollen: "being present".

Inspiriert durch eine meiner Lehrerinnen bin ich auf diesen Weg gekommen - und übe mich in dieser "angewandten Kunst des bewussten Lebens", wie sie Jon Kabat-Zinn genannt hat, der Begründer der MBSR-Bewegung (mindfulness based stress reduction). Eine Kunst, die wie das Leben selbst ist: ganz leicht und ganz schwer; ich brauche nichts hinzu zu tun, nicht machen und leisten - doch ganz bewusst sein mit allem, ohne festzuhalten oder abzuwehren. 

Achtsamkeit hat deshalb viel mit Vertrauen zu tun - dem tiefen Zutrauen in das Leben selbst, im Verbunden-sein mit allem,  im Aufgehoben-sein über jede Begrenzung hinweg. Deshalb sind Seelsorge und Achtsamkeit für mich verbunden als eine spirituelle Haltung.



Wenn die Achtsamkeit
etwas Schönes berührt,
offenbart sie dessen Schönheit.
Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt,
wandelt sie es um und heilt es.

Tich Nhat Hanh in: Das Glück, einen Baum zu umarmen